Bedarf an Fach- und Führungskräften steigt Urkunden für insgesamt 200 neue Agrarbetriebswirte und Meister im Gartenbauzentrum EssenEssen (pcw). ?Künftige Potenziale sind ohne Führungskräfte nicht zu entwickeln?, stellte Johannes Frizen, Präsident der Landwirtschaftskammer NRW, bei der Urkundenübergabe für 200 Absolventen der Fachschule für Gartenbau in Essen fest. Er verdeutlichte damit auch, was von den neuen Agrarbetriebswirten und Meistern erwartet wird: Sie sollen weiterhin ihr Wissen vermehren, aber es jetzt vor allem auch an die nächste Generation weitergeben.
Wie Frizen in seiner Festansprache ausführte, wird die Nachwuchsförderung immer wichtiger. Denn in zehn Jahren wird nach heutigem Entwicklungsstand voraussichtlich nur noch etwa jede dritte freie Stelle mit geeigneten Fachkräften besetzt werden können. ?Das wäre der Super-GAU für die Wachstumsbranche Gartenbau.?
Er appellierte vor allem an die neuen Meister, von ihrem Befähigungsnachweis als Ausbilder Gebrauch zu machen und junge Menschen für den Gärtnerberuf zu begeistern. Damit sie künftig noch bessere Weiterbildungsmöglichkeiten vorfinden, werden die räumlichen Kapazitäten der Essener Fachschule erweitert. Frizen kündigte drei neue Klassenräume an. Derzeit sind an der Fachschule in Essen ? als zentraler Fachschulstandort für die Gartenbau-Berufe in NRW ? rund 350 Studierende zu finden. Ihre Zahl ist seit Jahren steigend.
Wie Thomas Banzhaf vom Präsidium des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW bekräftigte, erwarten auch die Unternehmen von den neuen Meistern, dass sie ?Auszubildende gut und verantwortungsvoll ausbilden.? Fast 1.000 Fachunternehmen stünden den jetzigen Absolventen allein im GaLaBau in NRW für ein solches Wirken zur Verfügung. Der Berufsstand erwarte von den neuen Führungskräften aber auch ein Engagement als Prüfer.
Als größte ?grüne Fachschule? im Land hat das GBZ die Aufgabe, zukunftsorientiert Fach- und Führungskräfte für den Gartenbau weiterzubilden. Die diesjährige Absolventenzahl spricht dabei für sich: 140 Meister im Garten- und Landschaftsbau sowie für die Bereiche Beraten und Verkaufen, Baumschule, Friedhofsgärtnerei und Zierpflanzenbau nahmen ihre Meisterbriefe entgegen, die sie sich in Voll- oder Teilzeit erarbeitet haben. Und als neue Agrarbetriebswirte Garten- und Landschaftsbau oder Friedhofsgärtnerei beziehungsweise Produktion erhielten 60 Absolventen ihre Urkunden.
Folgende Jahrgangsbeste wurden geehrt als
?Meister Garten- und Landschaftsbau: Lutz Werner, Gregor Illemann, Manuel Graf und Alexander Urlacher
? Meister Baumschule: Ocko Martens
? Meister Zierpflanzenbau: Torsten Schwerweit
? Meister Beraten und Verkaufen: Katharina Drefs, Christian Spreitzer, Astrid Schmeing und Karsten Buck
? Meister Friedhofsgärtnerei: Chris-Alexandra Adams
? Agrarbetriebswirte Garten- und Landschaftsbau: Mathias Lohmann und Stefan Beckhaus
? Agrarbetriebswirte Produktion: Julia Borrmann, Carina Hücklekemkes und Marcus Scholz
Der Förderpreis 2010 wurde den Agrarbetriebswirten im GaLaBau Philipp Weber und Lukas Creusen, der Agrarbetriebswirtin Zierpflanzenbau und Meisterin GaLaBau Corinna Schneider, den GaLaBau-Meistern Dirk Eschbach, Michael Vahle, Benedikt Brockmann und Michel-Reinhard John sowie dem ABW/Meister Baumschule Manuel Brey zugesprochen.
Im Gartenbauzentrum Essen wurden die jahrgangsbesten Absolventen aus verschiedenen Ausbildungsgängen der Fachschule für Gartenbau geehrt. Hier sind sie zusammen mit den Ehrengästen zu sehen. Foto: Christian Weber